Der kanadische Fotograf Robert Polidori brachte schon 2001 aus der Todeszone von Tschernobyl sensationelle Fotografien mit. Der bekennende Autodidakt Polidori hat nie eine Fotoschule oder ähnliches besucht und lehnt dies auch ab. Er bezeichnet sich selbst als fotografierenden Soziologen. Seine Fotografien aus der Sperrzone rund um Tschernobyl und seine Aufnahmen nach der Flutkatastrophe Katrina in New Orleans sind einzigartige Dokumente des Fotojournalismus. Polidoris Bilder sind ohne Pathos und dennoch von ergreifender Eindringlichkeit. Seine Fotografien prägen sich ein und der Fotograf gehört zu jener alten Garde von Bildarbeitern, die sich wohltuend von der heute gängigen postmodernen Beliebigkeit unterscheiden. Der Mann hat in seinen Bildern viel mitzuteilen. Nach der großen Ausstellung von 2006 im Martin-Gropius-Bau in Berlin sind jetzt wieder Fotografien in der Galerie Camerawork in Berlin zu sehen. Die Ausstelung zeigt großformatige Fotografien vom Kreml, aus Versailles und Kuba. Die Ausstellung läuft noch bis 13. September 2008. Seine Bücher sind im Steidl-Verlag erschienen.(f)